Episode 046: Don’t Torture a Duckling (Non si sevizia un paperino), 1972

Don't Torture a Duckling Banner

Shownotes

Zusammenfassung

Wir müssen schon wieder fragen: ist das noch ein Giallo? In Lucio Fulcis eigenem Lieblingsfilm werden in einem kleinen süditalienischen Dorf Kinder ermordet anstatt Supermodels. Und es dämmert dem Zuschauer ziemlich bald, dass es Fulci gar nicht darum geht, uns Rätsel raten zu lassen und den Täter zu finden. Vielmehr beschuldigt die Erzählung das ganze Dorf: hier halten eifrige Kirchgänger Kinder mit Handicap für minderwertig, schreien alle nach Lynchjustiz, sobald auch nur der Hauch eines Verdachts aufkommt, und der Frauenhass scheint grenzenlos. Wir unterhalten uns darüber, wie dieser Grenzgänger der Giallo-Strömung eine ganz eigene Ästhetik entwickelt, die systematisch gegen die Ästhetisierung von Gewalt und den Sexismus arbeitet, die sonst Giallo-Standards sind. Und wir sind genauso fasziniert davon, wie Fulci hier immer wieder von Szene zu Szene die Protagonisten wechselt und so eher ein Gesellschaftsbild entstehen lässt als eine klassische Detektivgeschichte. Die üblichen Schnüffler-Figuren wie Tomas Milians Journalisten Martelli sollen wir dabei eher mit Argwohn betrachten. Stattdessen schaffen Regie und Kamera hier Empathie und Nähe für diejenigen, die der Giallo sonst gerne zum reinen Objekt macht: die Opfer.

Daten & Verfügbarkeit

Non si sevizia un paperino (de.: Don’t Torture a Duckling: Quäle nie ein Kind zum Scherz , en.: Don’t Torture a Duckling), Italien 1972, Regie: Lucio Fulci

Fulcis Paperino gibt es in einer sehr schönen Blu ray-Ausgabe von Arrow Video mit makellosem Bild und tollen Extras. Die deutsche Blu ray von ’84 Entertainment hatten wir leider nicht vorliegen, sie scheint aber ebenso sorgfältig produziert.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Thanks to all creators and the community of freesond.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlges


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