Episode 068: Atemlos vor Angst (Sorcerer), 1977

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Zusammenfassung

William Friedkin besteht darauf: sein Sorcerer ist nicht etwa ein Remake von Clouzots Lohn der Angst. Stattdessen will er seinen Film als Neuinterpretation des Originalromans verstanden wissen. Da gehen wir d’accord: mit dem existenzialistischen Lehrstück Salaire de la Peur hat Friedkins Arbeit nur noch wenig gemeinsam. Stattdessen wird hier tief in die New Hollywood-Trickkiste gegriffen. Wir unterhalten uns etwa darüber, wie Friedkin seine Figuren einführt, noch bevor sie im südamerikanischen Dschungel landen – mit virtuosen Stilwechseln zum Beispiel, vom bourgeoisen Drama in Pariser Salons zum amerikanischen Gangsterfilm zum quasi dokumentarisch gefilmten Bombenattentat in Jerusalem. Und mit dem für das New Hollywood typischen Drang zum Politischen.

Wenn Roy Scheider, Bruno Cremer und Co. dann endlich im Lastwagen sitzen, sehr viel schwitzen und verzweifelt gegen die Natur kämpfen, dann tritt ein ganz anderes Thema als bei Clouzot in den Vordergrund: die intensive Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Naturalismus, mit einer Prise Weird Tale obendrauf, wenn Bäume plötzlich nach den Protagonisten zu greifen scheinen.

Daten & Verfügbarkeit

Sorcerer (de.: Atemlos vor Angst), USA 1977, Regie: William Friedkin

Friedkins SORCERER wollte in den 70ern keiner im Kino sehen. Zum Glück kann man diese Ungerechtigkeit mittlerweile auf Blu ray wett machen. Der Regisseur selbst hat die hervorragende Restaurierung des Films überwacht; die Extras sind allerdings eher spärlich. Die Disc gibt es in UK von entertainment One.

Mit dem Bahnhofskino in der Extended Edition hat sich noch ein weiterer Film-Podcast in diesen Tagen SORCERER gewidmet.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Thanks to all creators and the community of freesond.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.


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