Episode 085: Beruf: Reporter (The Passenger / Professione: Reporter), 1975

Episode 85: Beruf: Reporter (The Passenger / Professione: Reporter), 1975

Zusammenfassung

David Locke (Jack Nicholson) ist als Reporter in einem afrikanischen Land unterwegs. Da stirbt der Geschäftsmann Robertson im Hotelzimmer gegenüber völlig überraschend an einem Herzinfarkt. Locke nimmt seine Identität an. Warum er auf diese Idee kommt? Mark Peploes Drehbuch macht in der zweiten Hälfte ein paar Angebote: eine Midlife Crisis Deluxe wird da angedeutet, eine Flucht vor der erkühlten Ehe und dem Beruf in das aufregendere Leben des zwielichtigen Waffenhändlers Robertson. Aber Antonioni schert sich kaum um diese herkömmliche Psychologisierung. Für ihn zählt der Moment, das ständige Sich-neu-Erfinden, die Konfrontation mit der Absurdität des Lebens und der Freiheit, die daraus erwächst. Und das Geheimnis David Locke ist ihm viel lieber als Küchenpsychologie. Wir unterhalten uns über die Rätsel und Projektionsflächen dieses Films, aber nicht nur in Ehrfurcht vor dem Meister Antonioni erstarrt – Knut nimmt irgendwann den manchmal durchaus zutreffenden Begriff „CGI-Effekte für Intellektuelle“ in den Mund. Und dann schwelgen wir trotzdem auch in den oft wunderbaren Bildern, der großartigen Kameraarbeit, der Freiheit Lockes/Robertsons, die wir laut Leseanleitung immer auch gleich in Frage stellen müssen.

Daten & Verfügbarkeit

Professione: Reporter (de.: Beruf: Reporter, en.: The Passenger), IT/ESP/FR 1975, Regie: Michelangelo Antonioni

Wir haben die Blu ray von Indicator gesehen (UK): eine schöne, körnige Restaurierung und eine ganze Wagenladung voll tollem Archivmaterial. Dazu noch gleich drei Audiokommentare – eine großartige Veröffentlichung.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Thanks to all creators and the community of freesond.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.


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