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Episode 127: Rattennest (Kiss Me Deadly), 1955
Taugt Film Noir noch, um etwas Relevantes über die Gegenwart auszusagen? Die Frage setzt natürlich voraus, dass Regisseur Robert Aldrich 1955 schon so etwas wie ein Bewusstsein von Noir als genrehaftem Konstrukt hatte. Das muss so gewesen sein, denn KISS ME DEADLY ist eine garstige Rekonfiguration von Noir, so direkt und auf die zwölf, dass…
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Episode 118: Duell in den Wolken (The Tarnished Angels), 1957
Bei einem anderen Regisseur hätte der Stoff vielleicht nur eine mäßig interessante ménage à trois hergegeben: LaVerne (Dorothy Malone) tingelt seit sie 16 ist mit dem Kunstflieger Roger (Robert Stack) und dem Mechaniker Jiggs (Jack Carson) über Volksfeste. Mit Roger hat sie einen kleinen Sohn, aber eigentlich ist der ehemalige Kampfflieger mit seinem Flugzeug und…
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Episode 114: Winchester 73, 1950
Jetzt reden wir sogar schon beim Western von Noir! Ja, aber mit sehr viel Recht, denn WINCHESTER `73 ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Stiloptionen, die im Nachklang Film Noir genannt werden sollten, 1950 auch in andere Genres als den Thriller einfließen. Denn es geht um eine düstere Sicht auf die Gesellschaft, um Narration…
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Episode 113: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil), 1958
Wann fangen Filmemacher an, bewusst einen Film Noir zu drehen? Vielleicht hier, argumentieren viele Filmwissenschaftler: bei Orson Welles‘ barockem Meisterwerk TOUCH OF EVIL (1958). Die Anzeichen sind überdeutlich: Welles reflektiert in der Figur des Captain Hank Quinlan die eigene Künstlerbiografie, eng mit dem Noir verwoben. Er holt Marlene Dietrich in einer Nebenrolle an Bord, damit…
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Episode 112: Die Archivare fragen sich: Was ist eigentlich Film Noir?
Wir reden häufig über Genres, Stilrichtungen und filmhistorische Einordnungen, die wir aber nur kaum näher betrachten können, da wir ja vor allem über den neuen Film sprechen wollen. Das versuchen wir ab jetzt mit diesem neuen Forma von Ein Filmarchiv zu ändern. In unserer ersten Special-Folge stellen wir uns dem Begriff des Film Noir. Was…
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Episode 109: Die Nacht des Jägers (The Night of the Hunter), 1955
Als Abschluss unseres #Horrorctobers, und als Überleitung zum #Noirvember, reden wir über die einzige Regiearbeit von Charles Laughton, der sonst als einer der größten Charakterdarsteller seiner Zeit aktiv war. Dabei stellt sich die Frage, ist THE NIGHT OF THE HUNTER überhaupt ein Noir-Film? Obwohl er viele Aspekte des Noir teilt und mit Robert Mitchum einen…
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Episode 108: Diebe haben’s schwer (I soliti ignoti), 1958
Kenner der italienischen Kinomoderne horchen auf: Kamera von Gianni di Venanzo, sonst dauergebucht bei Fellini und Antonioni? Der junge Marcello Mastroianni, die noch jüngere Claudia Cardinale, Vittorio Gassman und diverse andere Großschauspieler in Hauptrollen? Drehbuch u.a. von Suso Cecchi D’Amico? Regie: nicht von Fellini, Antonioni oder Visconti. Sondern von Mario Monicelli. Nie gehört? Kein Wunder:…
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Episode 106: Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920
Was ist eigentlich dieser deutsche Expressionismus, über den wir bei so vielen Horror-Filmen und allem, was sich Noir nennt, so gerne sprechen? In dieser Folge setzen wir uns damit auseinander: Wie der filmische Expressionismus ein erster Versuch ist, aus dem Realitätsdiktat des frühen Films hinauszufinden, wie die brutale Armut und neue Demokratie nach dem ersten…
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Episode 095: Jack rechnet ab (Get Carter), 1971
Michael Caine war wahrscheinlich nie unsympathischer, unerträglicher, aber auch schauspielerisch besser. Sein Jack Carter rechnet nicht einfach ab, wie der deutsche Titel behauptet, er bricht zu einer Vendetta gegen seinesgleichen und ultimativ gegen sich selbst auf. Mike Hodges erarbeitet mit seinem erfahrenen Kameramann Wolfgang Suschitzky ein schonungsloses, in seiner dokumentarischer Gestik direktes Bild der Arbeiterwelt…